Arme Länder wollen bei G 20 mitreden

  • Isolda Agazzi, Genf, IPS
  • Lesedauer: 2 Min.

Die ärmsten Staaten der Welt (LDCs) fordern mehr politische Mitsprache. Wie sie nun auf einem Symposium der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf erklärten, wollen sie künftig zu den Verhandlungen der G 20-Industrie- und Schwellenländer zugelassen werden. Die globale Finanzkrise habe die Notwendigkeit einer umfangreichen Reform der internationalen Wirtschaftspolitik offenbart, hieß es auf der Konferenz vor Wochenfrist. Die LDCs wollen diesen Prozess mitgestalten. »Die ärmsten Länder der Welt stehen vor einer doppelten Herausforderung. Die Weltwirtschaftskrise setzt ihnen am meisten zu, aber an der Lösung des Problems sind sie nicht beteiligt«, beklagte der UNCTAD-Sonderberater für die LDCs, Debapriya Bhattacharya aus Bangladesch. »Es geht hier nicht nur um Transparenz, sondern auch um das Recht auf Partizipation und die Übernahme von Verantwortung«, fügte Bhattacharya hinzu.

Die Weltwirtschaftskrise hat den 50 ärmsten Ländern der Welt besonders stark zugesetzt. Nach Angaben des lesothischen UN-Botschafters Mothae A. Maruping hat der Außenhandel der LDCs stark abgenommen. Die Staaten erhielten weniger Auslandsüberweisungen und ausländische Investitionen seien rückgängig. »Wir LDCs haben uns wieder extrem verschuldet, die Armut hat zugenommen – alleine kommen wir da nicht mehr raus.«

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatten die Handelsminister der LDCs die sogenannte Erklärung von Daressalam verabschiedet, in der sie den zollfreien Zugang zu den Weltmärkten ohne Mengenbeschränkung fordern. Darüber hinaus wollen sie, dass die Industrieländer ihre Agrarsubventionen abbauen. Bisher hat die Welthandelsorganisation WTO diesen Punkten nicht zugestimmt.

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