Nach Sturm auf Gaza-Hilfskonvoi
Erste Aktivisten kehren zurück nach Deutschland - darunter auch Linke-Abgeordnete
Nach neuesten Angaben des Auswärtigen Amtes befanden sich insgesamt elf deutsche Staatsbürger an Bord der sechs Schiffe der "Gaza-Solidaritätsflotte". Das Schicksal der restlichen sechs Bundesbürger war zunächst noch unklar.
Die Aktivisten waren an Bord der sechs Schiffe, die am frühen Montagmorgen in einer Kommandoaktion der israelischen Marine gestürmt worden waren. Soldaten töteten dabei nach Armeeangaben neun Aktivisten. Weitere 50 Personen sowie sieben Soldaten wurden demnach verletzt. Nach internationalen Medienberichten soll es sogar bis zu 16 Tote an Bord des türkischen Passagierschiffes "Mavi Marmar" gegeben haben.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer Notwehr der Soldaten. Die Armee veröffentlichte am Montagabend Ausschnitte von Live-Aufnahmen. Darin ist unter anderem zu sehen, wie Grüppchen von Aktivisten mit Schlagstöcken auf Soldaten einprügeln. In einer anderen Szene wird ein Soldat kopfüber vom Oberdeck auf das darunter liegende Deck geworfen. In einer dritten Szene ist ein Soldat mit einer tiefen Stichwunde in der Brust zu sehen. Die internationalen Aktivisten hatten keine Möglichkeit, sich öffentlich zu äußern oder ihre Aufnahmen zu zeigen.
Die israelische Militäraktion hat eine Welle weltweiter Kritik ausgelöst. Die Sprecherin der Organisation Free Gaza, Audrey Bomse, warf der israelischen Regierung Piraterie vor, weil die Schiffe in internationalen Gewässern aufgebracht wurden.
Der NATO-Rat wird sich noch heute im Rahmen einer Sondersitzung mit der israelischen Militäraktion gegen die "Solidaritätsflotte" für Gaza befassen.
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