Protest gegen Sarkozy

Rentenreform landesweit in der Kritik

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Paris (dpa/ND). In Frankreich gibt es neue heftige Proteste gegen die von der Regierung geplante Rentenreform. Die Gewerkschaften riefen am Donnerstag landesweit zu Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen auf. Flug- und Bahnreisende mussten ausfallende Verbindungen und Verspätungen hinnehmen. Nach Deutschland sollten nur zwei Drittel der Hochgeschwindigkeitszüge rollen. Auch Schulen, Kindergärten, Unternehmen und Behörden waren von Protestaktionen betroffen.

Mit den Aktionen wollen die französischen Gewerkschaften die von Präsident Nicolas Sarkozy geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters verhindern. Es liegt derzeit bei 60 Jahren – während in Deutschland bereits eine Erhöhung von 65 auf 67 Jahre beschlossen ist. Nach dem jüngst vorgestellten Reformplan soll das Renteneintrittsalter in Frankreich bis 2018 schrittweise auf 62 Jahre angehoben werden. Zusätzlich soll der Mindestzeitraum für Beitragszahlungen erhöht werden.

Nach Ansicht der Gewerkschaften gibt es andere Möglichkeiten, die Milliardenlöcher in der Sozialkasse zu stopfen. Unter anderem sollten Kapitaleinkünfte wesentlich stärker besteuert werden. Nach einer Umfrage für die französische Zeitung »Le Figaro« können die Gewerkschaften bei den Protesten nicht auf eine Unterstützung der Mehrheit zählen. 58 Prozent der Franzosen akzeptieren demnach die Erhöhung des Rentenalters.

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