Steinigung droht

Gnadengesuch für Iranerin abgelehnt

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Rio de Janeiro/Washington (dpa/ ND). Iran hat das Asylangebot Brasiliens für die von der Steinigung bedrohte Iranerin Sakineh Mohammadi-Aschtiani abgelehnt. Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast sagte am Dienstag in Teheran, sobald der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva über die genauen Umstände des Falls informiert sein wird, werde sich seine Anfrage von selbst erledigen. Lula hatte sich am Sonnabend persönlich in den Fall eingeschaltet, der für Proteste auch in Deutschland gesorgt hat.

Brasiliens Präsident hatte seinen »Freund«, den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, gebeten, die zweifache Mutter in Brasilien aufnehmen zu dürfen, sollte ihre Anwesenheit in Iran ein Problem darstellen. »Herr Lula ist jemand, der großen Wert auf humanitäre Angelegenheiten legt, aber in diesem Fall ist definitiv ein Verbrechen begangen worden, das die Justiz ahndet«, sagte der Sprecher in einer vom iranischen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Lula pflegt trotz Kritik im In- und Ausland gute Beziehungen zu Iran und hat auch versucht, im Atomstreit Irans mit dem Westen zu vermitteln. Nach weltweiten Protesten hatte Iran im Juli die geplante Steinigung der 43-Jährigen wegen Ehebruchs ausgesetzt. Sie ist aber zusätzlich wegen Mordes an ihrem Ehemann im Jahr 2006 zum Tode verurteilt worden. Ihre Kinder bestreiten, dass sie sich überhaupt einer Straftat schuldig gemacht hat. Es gebe auch keinerlei Beweise.

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