Duisburg kapituliert vor Internet

Verbreitung interner Loveparade-Dokumente

  • Lesedauer: 1 Min.

Duisburg (dpa/ND). Über 300 Seiten vertrauliche Unterlagen aus 43 Schriftsätzen der Stadt Duisburg zur Loveparade sind im Internet aufgetaucht. Auslöser war deren schrittweise Veröffentlichung durch das Duisburger Newsportal »xtranews.de« seit vorigem Donnerstag. Dagegen erwirkte die Stadt am Montag vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung – zu spät. Längst hatten andere Portale die Seiten kopiert und bieten sie auf ihren Seiten zum Herunterladen an. Die Stadt wolle gegen die Veröffentlichung keine weiteren juristischen Schritte unternehmen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Die Verbreitung sei nicht mehr aufzuhalten.

Bei den Schriftsätzen handelt es sich um die Anlagen zu einem Zwischenbericht der Stadt zu den Zuständigkeiten der Kommune bei der Technoparade, bei der am 24. Juli 21 Menschen tödlich verletzt wurden. Die Stadt hatte den Bericht ohne Anlagen auch auf ihrer Internetseite veröffentlicht. »Es war für uns eine Abwägung zwischen Urheberrecht und öffentlicher Aufklärung. Da haben wir uns für die Aufklärung entschieden«, sagte »xtranews.de«-Betreiber Thomas Rodenbücher. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warf der Stadt eine »restriktive Informationspolitik« vor. Die Stadt solle lieber Transparenz herstellen, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken laut einer Mitteilung.

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