Das ISTAF lebt

Wer in der zweiten Liga spielt, ist normalerweise nicht erstklassig. Doch wie paradox: Für das Internationale Stadionfest (ISTAF) der Leichtathleten trifft das nicht zu. Das 69. ISTAF am Sonntag im Berliner Olympiastadion bot erstklassige Kost in der World Challenge, der zweiten Liga, zu der seit diesem Jahr das bedeutendste deutsche Meeting gehört. So reizvoll sei die neue Premiumklasse der Weltleichtathletik mit der Diamond League nicht. Man könne auch ohne sie hervorragend leben, so der ISTAF-Manager Gerhard Janetzky.

Die Symbiose in Berlin aus Topsport und Show zog immerhin 47 000 Fans an. Und die deutsche Karte mit dem Start eines Großteils hiesiger EM-Medaillengewinner zog. Genau das werde man auch 2011 beibehalten und alle Vorzüge der zweiten Liga mit eigener Terminwahl und selbstbestimmter Disziplinauswahl weiter nutzen. So gesehen gibt es keinen Grund, mit dem ISTAF die Beletage der Diamond League anzustreben.

Das 70. ISTAF am 11. September 2011 liegt terminlich top: eine Woche nach den WM im südkoreanischen Daegu und zwischen den Diamond-League-Meetings in Zürich und Brüssel. Schon heute versprechen die Organisatoren ein Topfeld in Berlin. Auch finanziell ist man gut aufgestellt: Nach dem diesmal auf 1,6 Millionen Euro reduzierten Etat (im Vorjahr 2,5 Millionen Euro) rechnet man 2011 mit über zwei Millionen Euro. Schulden wie einst sind für die ISTAF-Macher kein Thema. Das im Vorjahr noch am Abgrund stehende ISTAF lebt bestens!

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