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UNO: Bei Pakistan-Hilfe nicht nachlassen

Im Süden des Landes stehen noch immer riesige Gebiete unter Wasser / Neue Evakuierungen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Vereinten Nationen haben in Pakistan die nachlassende Hilfe für die Betroffenen der Flut beklagt.

Islamabad (dpa/AFP/ND). Die UNO rief die Staatengemeinschaft eindringlich zu weiterer Unterstützung auf. Obwohl die Notlage unvermindert andauere, habe der Zustrom von Hilfsgeldern merklich nachgelassen, sagte UNO-Sprecherin Stacey Winston am Montag in Islamabad. Die von der UNO angeforderten 460 Millionen Dollar Nothilfe seien bislang nicht vollständig in Pakistan eingetroffen. Seit etwa einer Woche stagniere die finanzielle Unterstützung bei 321 Millionen Dollar.

Weiter sagte Winston, zwar arbeiteten die Hilfsorganisationen rund um die Uhr, um so viele Betroffene wie möglich mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Zelten und Medikamenten zu versorgen. Vielerorts könnten die Grundbedürfnisse aber noch immer nicht gedeckt werden. Vor allem im Süden des Landes bleibt die Lage angespannt. Während die Pegel in Nord- und Zentralpakistan weitgehend gefallen sind, stehen in der Provinz Sindh noch immer riesige Landstriche unter Wasser.

Im Distrikt Dadu verfügten die Katastrophenbehörden am Montag die Evakuierung von 690 000 weiteren Menschen. Nach dem Bruch mehrerer Deiche an Zuflüssen des Indus bedrohe das Hochwasser nun Städte, die bislang von Überschwemmungen verschont geblieben seien, sagte Behördendirektor Khair Mohammad Kaloro.

Die Behörden versuchen mit allen Kräften, zwei Städte mit insgesamt 360 000 Einwohnern vor den Fluten zu retten. In den Orten Johi und Dadu in der südlichen Provinz Sindh sei die Lage »ernst«, sagte der Bewässerungsminister der Provinz, Jam Saifullah Dharejo, am Montag der Agentur AFP.

»Wir unternehmen alles, was wir können, um sie vor den verheerenden Fluten zu retten«, erklärte der Minister. Von der 300 000-Einwohner-Stadt Dadu sei das Wasser noch etwa 20 Kilometer entfernt. Dort riefen die Behörden die Bevölkerung auf, nicht in Panik zu verfallen. Aus der 60 000-Einwohner-Stadt Johi flohen nach Behördenangaben bereits 80 Prozent der Bevölkerung vor den drohenden Fluten.

Versucht werden soll nun vor allem, die Deiche um die rund 320 Kilometer nördlich der Hafenstadt Karatschi gelegenen Städte zu verstärken. »Wir haben alle verfügbaren Kräfte auf den Dämmen im Einsatz«, sagte Dharejo. Pakistan kämpft gegen die schlimmsten Überschwemmungen seiner Geschichte. ND-Karte: W. Wegener

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