Jung, links, lebenslustig

  • Regina Stötzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit wissenschaftlichen Studien wie der von Shell seit Jahrzehnten in Auftrag gegebenen ist es so eine Sache – vor allem, wenn man versucht, seine Schlüsse daraus zu ziehen. Man erfährt, dass die Menschen in diesem Land mit zunehmendem Alter immer weniger »die guten Dinge des Lebens in vollen Zügen zu genießen« wissen. Der Lebensgenuss wird mehr und mehr dem Leistungs- und Erfolgsstreben untergeordnet, was bereits im zarten Alter seinen Anfang nimmt. Allein die Zwölf- bis 14-Jährigen setzen »eine deutliche Priorität beim Lebensgenuss«, während bei den wenig Älteren die Leistungsorientierung bereits »sprunghaft« ansteigt, um dann unaufhörlich an Bedeutung zu gewinnen.

»In ihrer politischen Ausrichtung ordnet sich die Mehrheit der Jugendlichen weiterhin links von der Mitte ein«, lautet eine weitere Erkenntnis. Zwar befremdet das gleichzeitige hohe Vertrauen in Polizei und Bundeswehr. Doch ist man geneigt, Hoffnung daraus zu schöpfen, dass die Zahl der politisch interessierten Teenager, die das Leben genießen wollen und sich mehrheitlich links verorten, gewachsen ist. Wäre da nicht die quälende Frage, wer den jungen Leuten das Linkssein austreibt, wo man sich doch bestens vorstellen kann, dass es die Lebenserfahrung ist, die ihnen den Lebensgenuss nimmt.

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