Opernorchester drohen mit Streik

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(dpa). In den Berliner Opernhäusern stehen die Zeichen auf Streik. Im Kampf um einen neuen Tarifvertrag wollen die Orchester der Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper, der Komischen Oper sowie das Konzerthausorchester in den kommenden Tagen ihre Arbeit niederlegen. Ein Ultimatum der Musikergewerkschaft DOV an die Arbeitgeber war am Montag ausgelaufen.

Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) und das Land Berlin streiten um eine Klausel, wonach in Zukunft die Musiker unentgeltlich in den jeweils anderen Orchestern als Aushilfe spielen müssen, wenn ihre monatlichen Dienstzeiten im eigenen Klangkörper nicht ausgeschöpft sind. Das Land hat außerdem eine Gehaltserhöhung um sieben Prozent angeboten. Die DOV hatte das Land aufgefordert, bis Montag ein verändertes Angebot vorzulegen. Das war nicht geschehen. Berlin hatte sich 2003 von den bundesweiten Tarifverträgen im öffentlichen Dienst aus Spargründen abgekoppelt.

Wenn das Land bereit sei, die bundesweiten Musikergehälter zu zahlen, seien die Opernorchester auch gewillt, die entsprechenden Aushilfsregelungen zu akzeptieren, sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Die sehen vor, dass bundesweit Orchestermusiker bei anderen Klangkörpern im Umkreis von 34 Kilometern unentgeltlich spielen müssen, wenn es ihre Arbeitszeit zulässt. Davon will aber laut Kulturstaatssekretär das Land Berlin auf keinen Fall abrücken.

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