Kassenärzte handeln höhere Honorare aus

  • Lesedauer: 1 Min.
Berlin (dpa) - Die rund 150 000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen im kommenden Jahr über eine Milliarde Euro mehr verdienen. Das ist das Ergebnis der Honorarverhandlungen von Krankenkassen und Ärzten, wie die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag in Berlin erfuhr. Am kommenden Montag sollen weitere Details geklärt werden. Die Ärzte hatten mehr als zwei Milliarden Euro zusätzlich verlangt. Die Kassen wollten ursprünglich eine Nullrunde durchsetzen.

Die Kassen wurden in der Sitzung überstimmt und reagierten enttäuscht. "Die Ärzte stehen 2011 wieder vor einem Rekordhonorar und die Beitragszahler müssen das über die von der Bundesregierung beschlossene Beitragserhöhung finanzieren", kritisierte der Sprecher des Kassenverbands, Florian Lanz. "Das ist eine Lösung im Interesse der Ärzte und nicht im Interesse der Beitragszahler." In dem Verhandlungsgremium - dem Erweiterten Bewertungsausschuss - kann der unabhängige Sachverständige Jürgen Wasem mit einer Seite stimmen und so den Ausschlag geben, wenn es kein Einvernehmen gibt. Hauptstreitpunkt war die regionale Verteilung. Wegen der zuletzt relativ geringeren Zuwächse in Süd- und Westdeutschland forderten die Ärzte hier einen größeren Aufschlag. Die Bundesregierung hatte beide Seiten zu einem Ergebnis gedrängt. Bereits 2009 war das Honorar der Praxisärzte nach Kassenangaben im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro gestiegen.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal