Was gibt's, um sparsam Energie zu verbrauchen?

Hausbau 1

  • Lesedauer: 3 Min.
Die Bundesregierung fordert mehr Sparsamkeit beim Energieverbrauch von Gebäuden. Doch die Pflicht zur Gebäudesanierung ist vom Tisch, es ist eine Sache der Freiwilligkeit. Außerdem können Vermieter solche Sanierungsmaßnahmen auf die Miete umlegen. Sanierung und Neubau von Immobilien mit niedrigem Energieverbrauch soll in den kommenden Jahrzehnten zwar weiter gefördert werden, jedoch wohl kaum stärker als bisher. Welche Hilfen gibt es?

ERMITTLUNG DES ENERGIEBEDARFS: Die Hälfte der Häuser stammt aus der Nachkriegszeit. Der Energiebedarf eines Gebäudes, das verkauft oder vermietet wird, muss heute in einem Energieausweis angegeben werden. Wer aber genau wissen will, ob sich die Sanierung seines Hauses wirklich lohnt, sollte sich zudem individuell beraten lassen. Eine Erstberatung bei der nächsten Verbraucherzentrale kostet fünf Euro. Individuelle Beratung durch einen Sachverständigen kostet oft gut 1000 Euro, wird aber vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit mehreren hundert Euro gefördert.

SANIERUNG DES GEBÄUDES: Die meiste Energie geht bei einem Haus über Außenwände und Dach an die Umwelt verloren: Verbessert werden kann dies durch eine bessere Dämmung von Fassaden und Geschossdecken. Modernere Fenster wiederum geben weniger Wärme durch die Scheiben und an ihren Rändern an die Umwelt ab. Damit ist das Haus dichter, jedoch kommt auch weniger Frischluft herein, weshalb eine moderne Lüftung notwendig ist.

SANIERUNG DER HEIZUNG: Zweiter Schlüssel zum niedrigeren Energieverbrauch ist die Heizung. Moderne Heizkessel heizen zwar häufig weiter mit Öl und Gas, brauchen aber deutlich weniger Brennstoff. Alternativ können auch etwa mit Holz oder Holzpellets befeuerte Heizungen eingebaut werden (Vorsicht, Feinstaub!). Die Heizkessel werden oft auch mit erneuerbaren Energien kombiniert, etwa mit Erdwärme oder Solarwärme für Warmwasser. Zudem können Heizungsrohre besser gedämmt werden. Moderne Flach-Heizkörper sind deutlich sparsamer als Gusseisen-Modelle.

FÖRDERUNG: Die zentralen bundesweiten Programme zur Sanierung oder zum Neubau von Häusern und Wohnungen gibt es bei der Staatsbank KfW. Daneben besteht das sogenannte Marktanreizprogramm, das auf die Nutzung erneuerbarer Energien beim Heizen zielt. Weitere Programme sind in Regie von Bundesländern oder Gemeinden. Sie können bei den zuständigen Stellen angefragt werden.

KFW-FÖRDERUNG: Bei der staatlichen Bank können Zuschüsse oder flexible Kredite für Sanierung oder Neubau beantragt werden. Dabei gilt: Je sparsamer ein Haus, desto höher der Zuschuss und desto günstiger die Kredite. Zuletzt zog die KfW aber die Notbremse, weil der Ansturm auf die Programme groß ist: Sie erhöhte für einige Programme die Zinsen deutlich, mehrere kleinere Programme wurden sogar gestrichen. Laut Energiekonzept soll die KfW-Förderung bis 2021 beibehalten und ausgebaut werden. Details sind noch nicht bekannt.

MARKTANREIZ-PROGRAMM: Mit dem vom BAFA betreuten Programm wird etwa der Einbau umweltfreundlicher Heizungen wie Solarkollektoren oder Holzheizungen gefördert. Das Programm wurde wegen des großen Ansturms mittlerweile geändert. Derzeit gilt es nicht für Neubauten, sondern nur für Sanierungen.

Die Mittel können zudem nicht mehr mit einem identischen KfW-Programm kombiniert werden. Laut Energiekonzept soll das Programm fortgeführt werden, auch hier stehen Details noch aus.

Programme der KfW unter www.kfw-foerderbank.de und www. baufoerderer.de

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal