Holocaust-Überlebende fordern Untersuchung zu Vatikan-Bank

  • Lesedauer: 1 Min.
Rom (epd). Holocaust-Überlebende haben die Europäische Kommission aufgefordert, den Verbleib jüdischer Vermögen bei der Vatikanbank IOR zu klären. Der Washingtoner Anwalt Jonathan Lewy richtete eine entsprechende Anfrage an EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn, wie die Turiner Tageszeitung »La Stampa« am Donnerstag berichtete.

Lewy bezieht sich auf einen Bericht des US-amerikanischen Außenministeriums von 1998. Darin geht es um den Verbleib des Vermögens von Juden, die während der NS-Zeit aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Ukraine deportiert worden waren. Die Vatikanbank soll das geraubte Geld verwaltet haben.

In dem Fall war bereits eine Klage in den USA erhoben worden. Das zuständige Gericht hatte die Klage aber unter Hinweis auf die Immunität des Vatikans abgelehnt. Der Vatikan hatte damals die Darstellung des Berichtes zurückgewiesen.

Die Vatikanbank war in den vergangenen Wochen wegen Verstößen gegen das italienische Geldwäschegesetz in die Schlagzeilen geraten. Das Finanzinstitut bemüht sich seit längerem, seine Strukturen an internationales Bankenrecht anzupassen, um mehr Transparenz zu garantieren.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -