Keine Formel 1 im All

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Bundesregierung brüstet sich. 2014 will sie 1,4 Milliarden Euro für die nationale und die Kosmos-Forschung der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) ausgeben. Welch kometenhaftes Plus! Derzeit wendet man 1,2 Milliarden Euro auf. Die Weltraumforschung soll – mal abgesehen vom Militärischen – noch kommerzieller ausgerichtet werden. Verdienen statt Forschen. Kein Startfenster für einen Mann zum Mond also. Ganz zu schweigen für wirkliche wissenschaftliche Glanzlichter.

Am vergangenen Wochenende hat man den frisch gekürten Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel samt Red-Bull-Boliden nach Berlin geholt. Die Straße des 17. Juni konnte die angereisten Fans nicht fassen. Man stelle da mal eine Ariane-Rakete auf und einen deutschen Astronauten davor? Oh je! Die Auto-Industrie rast auf Wellen der Begeisterung in eine höchst fragwürdige Zukunft. Die Kosmosforschung dagegen ...

Zugegeben, der Vergleich zwischen Auto und Raumschiff hinkt. Nicht einmal irdisch orientierte Zukunftsforschung kommt ohne kraftvolle Steuervorschüsse aus. Geld ist eigentlich da. Würden wir die Milliarden, mit denen wir Vergangenheit festhalten – Stichwort Steinkohle-Subventionierung – umschichten, könnten wir schon bald mit Russen, Amerikanern oder Indern zum Moon-Rover-Rennen auf dem Mond einladen.

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