Probleme größer als gedacht

Meeresspiegel wird noch stärker steigen

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (epd/ND). Die Eindämmung des Klimawandels steht einer neuen Studie zufolge vor größeren Problemen als bislang angenommen. Die Ozeane speicherten höhere Temperaturen deutlich länger als bisher gedacht, da durch die Erderwärmung der normale Wärmeaustausch in den Meeren gestört werde, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kürzlich mit. Selbst wenn es gelingen sollte, den Planeten durch den Entzug von Kohlendioxid aus der Atmosphäre wieder abzukühlen, würde diese Abkühlung daher rund zehn Mal länger dauern als zuvor das Aufheizen durch Treibhausgase.

Eine Folge wäre, dass der globale Meeresspiegel trotz Abkühlung der Erdoberfläche noch für weitere 200 Jahre ansteige, hieß es weiter. Die Studie soll den Angaben zufolge in Kürze in der Zeitschrift »Earth System Dynamics« veröffentlicht werden. Bei den UN-Klimaverhandlungen in Cancún hat sich die Staatengemeinschaft gerade auf eine Begrenzung der Erderwärmung um zwei Grad geeinigt. Wie das PIK mitteilte, werde der Meeresspiegel aber selbst bei einer Erderwärmung um nur 1,5 Grad bis 2250 um rund 30 Zentimeter steigen. Wenn weiter Treibhausgase wie bisher ausgestoßen werden, werde der Meeresspiegel um mehr als zwei Meter steigen und auch im Jahr 2500 noch nicht wieder zurückgehen. Der Umfang bisheriger Versprechen vieler Staaten, ihren CO2-Ausstoß zu verringern, würden zu einem Temperaturanstieg von etwa drei bis vier Grad führen, hieß es weiter.

Eine Begrenzung der Erderwärmung auf rund 1,5 Grad könne erreicht werden, wenn die Emissionen ab 2015 sinken und ab 2070 CO2 aus der Atmosphäre entzogen werden, hieß es weiter. Dafür müssten fossile Brennstoffe massiv durch Biomasse ersetzt und Kohlendioxid mit Hilfe der CCS-Technologie unterirdisch gespeichert werden. Beides berge Risiken.

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