Kritiker der FDP-Spitze wollen wieder mal Entwicklungsministerium abschaffen
Die Zeitung zitiert aus dem Papier, das mit »Die Krise der Liberalen« überschrieben ist: »Die von uns vor der Wahl für notwendig erachtete Zusammenführung von Entwicklungshilfeministerium und Auswärtigem Amt kann noch umgesetzt werden mit dem nachvollziehbaren Argument, dass erst jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden.« Die Kritiker fügen hinzu: »Dies wäre mehr als ein symbolischer Akt. Es wäre ein Ausweis von Konsequenz.«
Entwicklungsminister Niebel hat seit seinem Amtsantritt mehrfach erklärt, dass er selbst nie die Abschaffung des Ressorts gefordert habe. Da Auswärtiges Amt, Wirtschafts- und Entwicklungsministerium nun von der FDP geleitet würden, gebe es aber nun eine sehr enge Abstimmung mit der Außen- und Wirtschaftspolitik.
Mit Strukturreformen, der stärkeren Einbeziehung deutscher Firmen und mehr Abstimmung mit der Bundeswehr in Afghanistan will Niebel seinem Ressort eine liberale Handschrift geben. Zugleich räumt er ein, dass die FDP sich mit dem Entwicklungsministerium schwertue und damit ein Glaubwürdigkeitsproblem habe. »Mir ist bewusst, dass die Partei mit dem Ministerium fremdelt«, bekannte er kürzlich.
Viele private und kirchliche Hilfsorganisationen verteidigen die Eigenständigkeit des Entwicklungsressorts. Sie befürchten, andernfalls könnte die Bekämpfung der weltweiten Armut zu stark den deutschen außenpolitischen Interessen untergeordnet werden.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.