Guttenberg rechnet mit schweren Gefechten

SPD und Grüne fordern konkreten Abzugstermin / Bundeswehr bildet afghanische Elitetruppe aus

  • Lesedauer: 2 Min.
Bundesverteidigungsminister Guttenberg glaubt, dass die Kämpfe in Afghanistan auf einen Höhepunkt zusteuern. Auf den Beginn des Truppenabzugs will er sich nicht festlegen.

Berlin (dpa/ND). Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) rechnet mit schweren Gefechten für die Bundeswehr in Afghanistan. »Dieses Jahr wird ein hochintensives bleiben«, sagte Guttenberg der »Welt am Sonntag«. Die aufständischen Taliban spürten den zunehmenden militärischen Druck der Bundeswehrtruppen, ihre Reaktionen würden immer verzweifelter und damit gewalttätiger. »Die Verantwortlichen vor Ort schätzen die Lage im Moment so ein, dass wir uns einer Art Kulminationspunkt nähern«, sagte der Minister.

Der Bundestag will am 28. Januar über das neue Mandat entscheiden, mit dem der Afghanistan-Einsatz um zwölf Monate verlängert werden soll. Auf einen konkreten Abzugstermin hat sich die Bundesregierung nicht festgelegt. Angestrebt wird, dass der Rückzug Ende 2011 beginnt, wenn die Lage es erlaubt. Die Formulierung geht auf einen Kompromiss zwischen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Guttenberg zurück. Westerwelle wollte einen genauen Termin festlegen, Guttenberg bestand auf Einschränkungen.

SPD und Grüne beharren dagegen auf einem konkreten Abzugsplan. »Wenn sich die Regierung darüber einig wird, dass das Jahr 2011 für den Beginn des Abzugs der Bundeswehr festgelegt wird, ist die Verständigung mit der SPD über eine Verlängerung des Mandats möglich«, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier den »Ruhr Nachrichten« vom Sonnabend.

Nach Informationen des »Spiegels« baut das geheim agierende Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr in Nordafghanistan eine neue Eliteeinheit der nationalen Polizei auf. Kommandosoldaten schulen dem Bericht zufolge Rekruten, die vor allem gegen Taliban-Führer eingesetzt werden solle. Eine erste Einheit nehme bereits an internationalen Operationen gegen die Taliban im Raum Kundus teil.

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