Südländer setzen Ultimatum

Länderfinanzausgleich: Klage in Vorbereitung

  • Lesedauer: 1 Min.

Stuttgart/Berlin (dpa/ND). Die Geberländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen haben den Nehmern im Länderfinanzausgleich ein Ultimatum gesetzt. Wenn die Empfänger nicht zu ernsthaften Gesprächen bereit seien, werde man vor dem Bundesverfassungsgericht klagen, hieß es nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung der drei schwarz-gelben Landesregierungen in Stuttgart. »Bis zum Sommer sehen wir, ob wir zu konstruktiven Gesprächen kommen«, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).

Die Länder lassen jetzt eine Klage von zwei Professoren ausarbeiten, die den Länderfinanzausgleich in seiner jetzigen Form als verfassungswidrig ansehen. »Während die Klageschrift erstellt wird, sind wir zu Gesprächen bereit«, sagte der Stuttgarter Regierungschef Stefan Mappus (CDU). Er schlägt vor, den Finanzausgleich aufzusplitten in einen Sockelbeitrag als »eine Art Sozialhilfe« für Bundesländer und in Anreizzahlungen. Diese sollten nur fließen, wenn das Land seine Steuermesskraft oder seine Wirtschaftskraft erhöhe.

SPD-Chef Sigmar Gabriel bezeichnete den Vorstoß als »überflüssige Wahlkampfaktion«. Am 27. März sind in Baden-Württemberg Landtags- und in Hessen Kommunalwahlen. Kritik gab es auch aus mehreren Nehmerländern und der Linkspartei.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.