Schweinestall-Streit vor Gericht
Anlage in der Nähe eines jüdischen Friedhofs geplant
Nordheim/München (dpa/ND). Der Streit um einen Schweinestall in der Nähe eines jüdischen Friedhofs in Unterfranken wird wohl von Sommer an vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) verhandelt. Zuvor wolle sich das Gericht in Nordheim vor der Rhön ansehen, wie weit der für 1000 Tiere geplante Schweinemastbetrieb vom Friedhof entfernt wäre. Das sagte eine VGH-Sprecherin am Montag in München.
Das Verwaltungsgericht Würzburg hatte im Oktober entschieden, dass der Stall gebaut werden darf. Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern hatte darauf eine Berufungszulassung beantragt. In der vergangenen Woche ließ der VGH die Berufung gegen das Verwaltungsgerichtsurteil zu, »wegen besonderer rechtlicher und tatsächlicher Schwierigkeiten der Streitsache«. Der Stall soll rund 150 Meter neben dem Friedhof errichtet werden. Nach Ansicht des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden ist das nicht mit dem jüdischen Glauben zu vereinbaren. Schweine gelten bei Juden als unrein.
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