Korruption, Mafia und Sexaffären

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Am Freitag wird in Mailand der Prozess gegen den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wegen Steuerhinterziehung und Korruption wiederaufgenommen. In den nächsten Wochen muss sich der Medienmogul wegen mehrerer Vergehen verantworten.

Nachdem Italiens Verfassungsgericht Mitte Januar das auf Berlusconi zugeschnittene Immunitätsgesetz teilweise gekippt hat, können mehrere Verfahren gegen den Premier wieder aufgenommen werden:

Im »Mediaset-Prozess« geht es um Steuervergehen beim Verkauf von Filmrechten. Dabei soll Berlusconis Konzern 470 Millionen Euro schwarz verdient haben.

Der Medienmilliardär steht zudem unter Verdacht, den britischen Anwalt David Mills bestochen zu haben. 1998 soll Berlusconi 600 000 US-Dollar gezahlt haben, damit Mills in Prozessen gegen seinen Medienkonzern Falschaussagen macht.

Um Steuerbetrug und Unregelmäßigkeiten beim Verkauf von TV-Rechten dreht es sich in einem weiteren Verfahren, das sich allerdings im Anfangsstadium befindet.

Eng könnte es für Berlusconi, wenn auch nicht als Angeklagter, in einem weiteren Verfahren werden: Drei prominente Mitglieder seiner Regierungspartei, darunter ein Mafia-Partner, waren 2010 ins Visier der Justiz geraten. Diese wirft ihnen vor, eine kriminelle Vereinigung mit aufgebaut zu haben, um politische und juristische Entscheidungen zu beeinflussen.

Am 6. April soll zudem der Prozess gegen Berlusconi um die Sexaffäre mit der damals minderjährigen Marokkanerin »Ruby« beginnen. Die Mailänder Staatsanwaltschaft wirft dem Premier daneben vor, sein Amt missbraucht zu haben, um »Rubys« Freilassung zu erwirken, als diese wegen Diebstahlverdachts in Polizeigewahrsam war. (dpa/AFP/ND)

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