Salih: Vorgezogene Wahlen in Jemen
Präsident stimmte Forderung seiner Gegner zu
Sanaa (dpa/ND). Salih folgt mit seiner Entscheidung einer wesentlichen Forderung der Opposition. Der Staatschef soll demnach eingewilligt haben, dass bis zum Ende des Jahres ein neuer Präsident gewählt wird. Der Herrscher, der seit 32 Jahren über das verarmte Land im Süden der arabischen Halbinsel regiert, soll keine weitere Kandidatur mehr anstreben.
Zuvor hatte das Parlament in Jemen den von Präsident Salih verhängten Ausnahmezustand bestätigt. Die Abgeordneten der Regierungspartei Allgemeiner Volkskongress stimmten am Mittwoch geschlossen für die Maßnahme. Damit sind für 30 Tage die Verfassung ausgesetzt und Kundgebungen verboten. Die Behörden können Verhaftungen ohne die üblichen Einschränkungen vornehmen und die Medien zensieren.
Salih sieht sich derzeit einer Massenbewegung seiner Bürger gegenüber, die seinen sofortigen Rücktritt nach 32 Jahren an der Macht verlangen. Am vergangenen Freitag hatten Scharfschützen des Regimes in die Menge von Demonstranten geschossen und 53 von ihnen getötet. Salih hatte daraufhin den Ausnahmezustand verhängt.
Die jemenitische Armee hat bei einem Gefecht mit Al-Qaida-Kämpfern mindestens zwölf Extremisten getötet. Fünf andere Aufständische wurden dabei in der Al-Qaida-Hochburg Lawdar verletzt, wie die Website »yobserver« berichtete.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.