Und wieder war es nicht der Gärtner ...

Mit »Mord in der Südsee« unterhält »krimimobil« die Zuschauer mit seiner zweiten Kriminalkomödie

Zwar endete die Fahrt mit der »Titanic« bekanntlich tragisch, die Ereignisse zuvor an Bord allerdings waren im Vergleich zur Fahrt auf der MS Sunnyfair wohl eher harmlos. Mit der Sunnyfair geht es seit zwei Wochen schon Richtung Hawaii. Eine laue Sommernacht, gut gelaunte Kreuzfahrturlauber und das bevorstehende Kapitänsdinner versprechen kurzweilige Unterhaltung. Mit »Islands In The Sun« auf den Lippen marschiert die Crew ein – Harry Belafonte ist allerdings nur musikalisch dabei. Chefstewardess Rita Renner begrüßt die Gäste zum Diner. Noch sind alle guter Dinge, nicht ahnend, dass bald schon ein Mörder unter ihnen sein blutiges Unwesen treibt.

»Mord in der Südsee« ist bereits die zweite Krimikomödie von »krimimobil«, das Karsten Morschett 2009 gründete. Der Schauspieler und Regisseur war zuvor an verschiedenen Theatern tätig, so an den Westfälischen Kammerspielen Paderborn, am Stadttheater Gießen oder an der Badischen Landesbühne.

Die erste Krimikomödie mit viel Musik und Gesang hieß »Mord beim Festbankett«. An die hundert Mal wurde das Stück inzwischen aufgeführt. Also Zeit für ein neues, das mit »Mord in der Südsee« nun schon mehrfach das Publikum amüsierte.

An Bord der MS Sunnyfair sind auch der zwielichtige Inselmakler Falk Steinhardt und seine verwöhnte Gattin Ivett, der Animateur Tim Waschkowski, die an einer Schreibblockade leidende rumänische Krimiautorin Igithi Chrasta (bekannt durch ihren Roman »Meuchelei in der Gießerei«) sowie der Hobbydetektiv Willi Wamse. Erst stirbt Falk Steinhardt nach einem Drink. Was seine Witwe mit »Man muss das Leben eben nehmen, wie das Leben eben ist« und »Abschied ist ein scharfes Schwert« besingt. Dann fällt auch Witwe Steinhardt tot um. Doch plötzlich stehen die beiden wieder von den Toten auf. Ivett trifft der Sensenmann dann ein zweites Mal. Willi Wamse versucht noch die Kenntnisse seines Erste-Hilfe-Kurses von der Volkshochschule »Rette sich, wer kann« anzuwenden, doch vergeblich. Das blutige Messer in Ivetts Kopf besiegelt ihr endgültiges Ende.

Das einzige, was die Zuschauer vorab wissen muss: Mich erwartet eine Kriminalkomödie und zwischen den verschiedenen Akten gibt es ein 3-Gänge-Menü. »krimimobil« kann übrigens für Feste aller Art gebucht werden. Für die Schauspieler ist das Stück auch eine sportliche Herausforderung. So muss sich Anika Kleinke im Laufe des Abends mehrfach in Rita Renner, Ivett Steinhardt und Igithi Chrasta verwandeln. Thomas Wiesenberg schlüpft in die Rollen von Falk Steinhardt, Tim Waschkowski und einen angesäuselten Maschinisten. Nur Thomas Mai, der Hobbydetektiv Willi Wamse, ist den ganzen Abend einfach nur Willi Wamse – als Assistent der Chefstewardess und des Oberkellners. Auch das Publikum darf – als Kapitän, Schiffsarzt und Hochzeitsgesellschaft – mitspielen.

In Berlin hat »krimimobil« inzwischen einen Stammspielplatz im »Kutscherstübchen« im Deutschen Technikmuseum. Ab 7. April finden die Morde auch auf einem echten Schiff der Reederei Riedel auf der Spree statt.

Wer hat nun aber den »Mord in der Südsee« begangen? Gar der Freizeitdetektiv Willi Wamse, der schon den Mordfall beim Festbankett löste und diesmal seine Mutter Wilhelmine als blinden Passagier an Bord geschmuggelt hat? Oder gar Wilhelmine, die mit auf Tour ist, um ihren verstorbenen Papagei Coco in der Südsee den ewigen Jagdgründen zuzuführen? Hat der zwielichtige Gatte etwa Ivett auf dem Gewissen, oder gar die Krimiautorin? Nur so viel sei verraten: Der Gärtner war es wieder nicht – obwohl Reinhard Mey das nach wie vor behauptet. Aber ein Gärtner war ja auch nicht an Bord ...

Termine, Informationen und Buchung: www.krimi-mobil.de, Telefon: (030) 347 22 868

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal