Brand schweigt

Handball: Zwei Siege im Test gegen Norwegen

  • Sandra Degenhardt, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Geht Heiner Brand oder bleibt er Handball-Bundestrainer der Männer? In die Karten lässt er sich nicht blicken. Zu gegebener Zeit werde er sich äußern. Doch beobachtet man ihn, scheint klar: Nach über 13 Jahren sitzt Brand bald nicht mehr auf der Trainerbank. Den ständigen Fragen nach seiner Zukunft würde der 58-Jährige am liebsten aus dem Weg gehen.

Doch er stellt sich. Mit einer Portion Ironie und dem Wissen, er allein entscheidet über seinen weiteren Weg. »Ich bin topfit. Ich habe viel trainiert, bin geistig auf der Höhe. Es ist also alles ok«, antwortete Brand lapidar am Sonnabend nach dem 33:25 (17:13)-Testspielsieg in Rostock gegen Norwegen.

»Vielleicht passiert es schon im Mai«, sagte Brand, der sich nach dem WM-Debakel (11. Platz) angesichts der wichtigen Entscheidungsspiele in der EM-Qualifikation gegen seinen sofortigen Abschied entschieden hat und erstmal bis 30. Juni weitermacht.

Der Bundestrainer hat seinen Fokus auf die entscheidenden Spiele in der EM-Qualifikation am 8. Juni gegen Österreich und am 12. Juni gegen Lettland gerichtet. Drei Punkte reichen, um sich für die EM 2012 in Serbien zu qualifizieren. Das muss klappen, denn die EM ist die letzte Chance auf ein Olympia-Ticket für 2012. Ein Verpassen der Qualifikation für die kontinentalen Titelkämpfe würde den Weltmeister von 2007 endgültig ins Handball-Niemandsland katapultieren.

Dass bei den Tests gegen Norwegen in Rostock und am Sonntag in Schwerin, der mit 32:30 (17:17) ebenfalls gewonnen wurde, mit Pascal Hens, Sebastian Preiß, Christian Sprenger, Uwe Gensheimer, Holger Glandorf und Michael Kraus gleich sein ganzer Stammsechser fehlte, machte Brand nicht glücklich. »Es macht Spaß, nachrückende Leute zu sehen, die mit Stolz und Leidenschaft dabei sind. Das kann auch ein Fingerzeig für die Zukunft sein«, meinte der Gummersbacher. »Einige der Spieler werden auch gegen Österreich dabei sein. Von daher machen die Testspiele gegen Norwegen Sinn. Denn es kann uns passieren, dass wir einige Leistungsträger demnächst ersetzen müssen.«

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