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Klaus Staeck gegen Abbruch der Peking-Schau

  • Lesedauer: 2 Min.

(epd). Nach der Festnahme des chinesischen Künstlers Ai Weiwei lehnt der Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, einen Abbruch der deutschen Ausstellung »Kunst der Aufklärung« in Peking vorerst ab. »Es wäre töricht, eine Sache, die jahrelang vorbereitet worden ist, jetzt kurzfristig zu schließen«, sagte Staeck einer Zeitung.

Er glaube »immer noch an die produktive, subversive Kraft der Kunst«, fügte der Grafikdesigner und Plakatkünstler hinzu. »Man täte den Chinesen vielleicht noch einen Gefallen.« Die Schließung einer Ausstellung sei »dort nichts Besonderes«.

Staeck plädierte dafür, »sich auf allen möglichen Kanälen für Ai Weiweis Freilassung einzusetzen«. Der chinesischen Regierung sollte eine Frist gesetzt und diese mit der Drohung verbunden werden, andernfalls die von deutschen Museen zusammengestellte Ausstellung doch noch frühzeitig zu beenden.

Staeck warf den chinesischen Behörden vor, mit Ais Festnahme Anfang April unmittelbar nach Eröffnung der Pekinger Ausstellung und nach Abreise der deutschen Delegation mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) »eine schwere Provokation« begangen zu haben. »Gerade die Chinesen, die so darauf bedacht sind, das Gesicht zu wahren, sollte man daran erinnern, dass andere auch ein Gesicht haben«, sagte der Akademie-Präsident.

Seit der Inhaftierung fehlt von dem 1957 geborenen weltbekannten Konzeptkünstler Ai jedes Lebenszeichen. Ai soll eine Professur an der Berliner Universität der Künste erhalten. Das Berufungsverfahren läuft nach Angaben der Hochschule trotz der Inhaftierung weiter.

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