China bietet Entschädigung für Tiananmen
Peking (dpa/ND). Erstmals seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung vor 22 Jahren in China ist einigen Hinterbliebenen finanzielle Entschädigung angeboten worden. Das »Mütter von Tiananmen« genannte Netzwerk der Familien berichtete am Dienstag, es habe sich offenbar um einen ersten Versuch der Behörden gehandelt, ob sich die Probleme mit Zahlungen lösen ließen.
»Wir glauben, es war nur ein Versuch. Sie wollten die Situation besser verstehen und Geld einsetzen«, sagte die frühere Professorin Ding Zilin, die an der Spitze des Netzwerks steht, gegenüber dpa in Peking. Es habe sich allerdings nur um eine Familie gehandelt.
Damit widersprach die 74-Jährige Angaben in der englischen Übersetzung eines gemeinsamen Appells, wonach mehrere Familien angesprochen worden seien. Die Tiananmen-Mütter fordern eine Aufarbeitung der Geschehnisse vom 4. Juni 1989, die sich am Sonnabend jähren. Nach eigenen Angaben haben die Familien 203 Todesopfer identifiziert. Es gebe aber weitere Opfer, die noch nicht gefunden worden seien.
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