Grünes Licht für Amazonas-Staudamm

Brasiliens Umweltbehörde ignoriert Proteste

  • Lesedauer: 2 Min.

Buenos Aires (epd/ND). Die brasilianische Umweltbehörde Ibama hat den Bau des umstrittenen Amazonas-Staudamms Belo Monte im Bundesstaat Pará endgültig genehmigt. Gleichzeitig gab sie grünes Licht für den Bau eines riesigen Wasserkraftwerkes, berichtete die Zeitung »O Globo« am Donnerstag (Ortszeit). Brasiliens Energieminister Edison Lobão begrüßte die Entscheidung und kündigte eine »ökonomische und soziale Revolution« für die Region an. Umweltschützer sprachen dagegen von einem schwarzen Tag. Wenn der Staudamm einmal gebaut ist, steht lediglich noch die behördliche Betriebsgenehmigung aus.

Für die Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff ist der Bau des Wasserkraftwerks am Amazonas-Nebenfluss Xingu wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Energiesicherung des Landes. Nach ihrem Willen soll das umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro teure Wasserkraftwerk im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Mit einer Kapazität von mehr als 11 000 Megawatt wäre es das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem Itaipú-Wasserkraftwerk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay.

Die am Xingu-Fluss lebenden Einwohner, die katholische Kirche, Menschenrechtler und Umweltschützer protestierten von Beginn an gegen das Projekt. Sie befürchten unkalkulierbare Auswirkungen auf die Umwelt und sehen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung bedroht. Durch den Staudamm werde eine Fläche von mehr als 500 Quadratkilometer Regenwald überflutet, so die Gegner des Projektes. 50 000 Menschen müssten umgesiedelt werden.

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