Hitzfelds »Mission Impossible«

EM-Qualifikation: Schweizer Fußballer müssen heute in England gewinnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Von Peer Lasse Korff, SID

Der Auftrag für die »Nati« ist klar: Das Wunder von Wembley muss her. Noch nie hat die Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz in 107 Jahren der FIFA-Zugehörigkeit drei Punkte aus England mitgenommen, heute Abend braucht die Elf des ehemaligen deutschen Meistertrainers Ottmar Hitzfeld eine Punktlandung. Selbst bei einem Unentschieden hat die Schweiz kaum noch realistische Chancen, die Qualifikation für die EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine zu schaffen.

Bei der vermeintlichen »Mission Impossible« setzt Hitzfeld, der nach erst vier Punkten aus vier Spielen gehörig unter Druck steht, wohl auf Granit: Der 18-Jährige Granit Xhaka soll im Mittelfeld für Überraschungsmomente sorgen und die torgefährlichen Leverkusener Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok in Szene setzen. »Ein bisschen Nervosität gehört dazu, aber das geht weg, wenn das Spiel anfängt«, sagte das Talent, das von einem Debüt vor 90 000 Zuschauern in London träumt.

Tabellenführer England könnte mit einem Sieg davonziehen, die Elf von Teammanager Fabio Capello hätte dann sieben Punkte Vorsprung auf die Schweiz. Der italienische Coach kann dabei auf den früheren Kapitän Rio Ferdinand von Manchester United zurückgreifen, der in diesem Jahr erstmals im Kader steht. Stürmerstar Wayne Rooney muss dagegen aufgrund einer Sperre zusehen.

Im zweiten Spiel der Gruppe G muss Lothar Matthäus mit Bulgarien ebenfalls gewinnen, um im Rennen um Platz zwei zu bleiben. Die Bulgaren erwartet heute beim Tabellenzweiten Montenegro allerdings vor allem im Angriff eine schwierige Aufgabe: Die Minimalisten aus Montenegro haben bisher noch keinen Gegentreffer kassiert. Dies müssen die Bulgaren ändern, wenn sie noch einmal ernsthaft in den Wettbewerb eingreifen wollen.

Auch in anderen Qualifikationsduellen stehen Mannschaften unter Zugzwang. Die Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo brauchen heute in gruppe H dringend einen Erfolg gegen die drei Punkte vor ihnen liegenden Norwegen, um den Tabellenführer und die punktgleichen Dänen (heute in island) nicht davonziehen zu lassen. In Gruppe B streiten sich heute die mit bisher zehn Zählern gemeinsam führenden Teams aus Irland (in Mazedonien), Russland (zuhause gegen Armenien) und der Slowakei (empfängt Schlusslicht Andorra) um die Tabellenführung.

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