Besser schottern
Vorbereitungstreffen Mitte Juli im Wendland
Die Castor-Schotterer sind zurück. Beim nächsten Atommülltransport nach Gorleben, der für November erwartet wird, wollen sie erneut probieren, möglichst viele Schottersteine aus dem Gleisbett der Transportstrecke zu räumen. »Das Ziel unserer Aktion ist es, am Tag X die Schiene im Wendland zu schottern und sie zusammen mit anderen kreativen Aktionen unbefahrbar zu machen«, erklärte die Initiative »Castor? Schottern!«.
Die Gruppe war erstmals vor dem Castortransport im vergangenen Herbst in Erscheinung getreten und hatte zum massenhaften Entfernen von Schottersteinen aufgerufen. Mehrere tausend Menschen versuchten, während des Transportes an die Schienen zu gelangen. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Hunderte Atomkraftgegner wurden durch Pfefferspray und Tränengas verletzt. Die Atomkraftgegner konnten nur an wenigen Stellen Steine aus dem Gleisbett entfernen. Mit Hilfe eines Reparaturzuges, der dem Atommülltransport vorweg fuhr, konnten die geschotterten Schienenstücke relativ schnell wieder hergestellt werden. Bis heute haben die Schotterer mit den juristischen Folgen ihrer Kampagne zu kämpfen. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg nahm Ermittlungen gegen mehrere hundert Personen auf, die den Aufruf von »Castor« Schottern!« namentlich unterzeichnet hatten.
Beim kommenden Castortransport will die Initiative »an die Erfahrungen des vergangenen Jahres anknüpfen«. »Wir werden nicht alles anders, aber vieles besser machen«, hieß es. Für den 15. bis 17. Juli haben die Initiatoren zu einem bundesweiten Vorbereitungstreffen ins Wendland eingeladen. Anschließend wollen sie ihre Kampagne in mehreren deutschen Städten vorstellen.
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