VW sichert sich Mehrheit bei MAN

Autokonzern erweitert Ressort Nutzfahrzeuge

  • Lesedauer: 2 Min.

München/Wolfsburg (dpa/ND). Europas größter Autobauer Volkswagen hat sich wie erwartet die Kontrolle beim Lastwagenbauer MAN gesichert. Der Wolfsburger Autokonzern kann 55,9 Prozent der MAN-Stammaktien übernehmen, wie VW am Montag mitteilte. MAN wird damit nach der Integration von Porsche die elfte Tochter im VW-Autoreich. »Volkswagen ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden«, erklärte Konzernchef Martin Winterkorn. Die VW-Spitze will einen eigenen Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen VW-Tochter Scania unter VW-Führung bilden. Auf dem Wege dazu sei mit der Mehrheit an MAN »ein wichtiger Meilenstein« erreicht worden, teilte Volkswagen mit.

Anfang Mai hatten die Wolfsburger überraschend ihren Anteil an MAN auf über 30 Prozent erhöht und mussten ein Pflichtangebot abgeben. Erstmals nannte VW dazu auch ganz konkret als Ziel, einen »integrierten Nutzfahrzeugkonzern« durch eine engere Zusammenarbeit von MAN, der schwedischen VW-Tochter Scania und Volkswagen. MAN begrüßte die Übernahme durch Volkswagen: »Unsere Aktionäre haben sich entschieden: MAN wird zur VW-Familie gehören«, sagte ein Sprecher am Montag in München.

MAN wird damit eine weitere Tochter im VW-Imperium, das in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen ist. Nach dem spektakulären Ringen um die Macht bei Porsche will VW sein Reich weiter ausbauen. Schon im vorigen Jahr schaffte der Wolfsburger Autobauer das neue Vorstandsressort »Nutzfahrzeuge«. Bisher aber findet sich nur der schwedische Lastwagenbauer Scania, an dem VW die Mehrheit der Stimmrechte hält, in der Sparte.

Volkswagen will bis 2018 größter Autokonzern der Welt werden. In China, Russland und Indien ist VW auf Expansionskurs, in den USA verfolgt der Konzern mit einer gerade eröffneten Fabrik große Pläne. Foto: dpa/ Andreas Gebert

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.