Selective Default

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Die Staats- und Regierungschefs waren beim Euro-Schuldengipfel in Brüssel gewillt, einen – im Finanzmarktsprech – »selective Default« (teilweisen Zahlungsausfall) Griechenlands in Kauf zu nehmen. Einen solchen Fall konstatieren Ratingagenturen, wenn ein Land nicht mehr in der Lage ist, die Zins- und Tilgungszahlungen für seine Schulden in vollem Umfang oder zu den fälligen Fristen zu bedienen.

Ein Zahlungsausfall wurde bisher von der EU-Zentralbank (EZB) entschieden abgelehnt. Sie fürchtete, dies könnte das gesamte Finanzsystem erschüttern – wie die Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2008, die als Beginn der Weltfinanzkrise gilt. Französische und deutsche Banken, die große Mengen griechischer Anleihen besitzen, könnten aus dem Gleichgewicht geraten, wenn sie auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssten.

Die EZB hatte bisher erklärt, im Fall eines Zahlungsausfalls von den Banken keine griechischen Staatsanleihen mehr als Garantie zu akzeptieren. Damit würden insbesondere die griechischen Banken, die sich derzeit auf dem privaten Markt nicht mehr finanzieren können und nur noch von der EZB gegen Sicherheiten Geld erhalten, wohl zahlungsunfähig werden. Sie könnten dann Bürgern und Firmen keine Kredite mehr geben – es drohte die völlige Blockade der griechischen Wirtschaft. AFP/ND

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