Manöver der USA und Südkoreas
KDVR sieht »Gefahr eines Atomkriegs erhöht«
Seoul (dpa/ND). Trotz scharfer Kritik aus Nordkorea (KDVR) haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas ihr gemeinsames jährliches Großmanöver begonnen. In die elftägigen Übungen seien mehr als eine halbe Million Soldaten, Regierungsbeamte und Polizisten eingebunden, sagte ein Sprecher der US-Streitkräfte Korea (USFK) am Dienstag in Seoul. Dabei sind den Angaben zufolge nicht nur Soldaten in Südkorea im Einsatz, sondern auch auf Militärstützpunkten in den USA und aus sieben anderen Ländern.
Im Mittelpunkt der jährlich stattfindenden Übungen »Ulchi Freedom Guardian« stehen computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel und anderer Bedrohungsszenarien. Zweck der Übungen ist es nach Angaben der USFK, die Fähigkeit der Allianz zur Verteidigung Südkoreas zu verbessern. Die Übungen werden zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen auf der Halbinsel veranstaltet.
»Wir wenden Lehren aus Irak und Afghanistan sowie diejenigen an, die die Allianz bei früheren Übungen sowie durch die jüngsten Erfahrungen mit nordkoreanischen Provokationen auf der Halbinsel gewonnen hat«, wurde der Befehlshaber der gemeinsamen Streitkräfte, General James Thurman, zitiert. Es gebe dabei keine Feldübungen, sagte der USFK-Sprecher.
Die KDVR hatte nach Sondierungsgesprächen in den vergangenen Wochen mit Südkorea und den USA über die Wiederaufnahme eines Dialogs über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm die Absage des gemeinsamen Manövers gefordert. Die Militärübungen seien gegen Nordkorea gerichtet und würden »die schon gespannte Situation auf der Halbinsel verschlechtern und die Gefahr eine Atomkriegs erhöhen«, kommentierte die offizielle Zeitung »Rodong Sinmun«.
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