Siemens plant Atomausstieg

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Hamburg (Agenturen/ND). Der Technologiekonzern Siemens steigt komplett aus dem Atomgeschäft aus. »Das Kapitel ist für uns abgeschlossen«, sagte Unternehmenschef Peter Löscher der neuen Ausgabe des Nachrichtenmagazins »Spiegel«. Der Konzern reagiere damit »auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie« nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima. Statt sich am Bau kompletter Kernkraftwerke zu beteiligen, will das Münchner Unternehmen künftig nur noch Komponenten wie Dampfturbinen liefern, die auch bei konventionellen Kraftwerken zum Einsatz kommen.

Bereits seit Monaten bereitet Siemens den Ausstieg aus der Atomkraft vor. Zu dem seit längerem geplanten Atom-Joint-Venture mit dem Rosatom-Konzern werde es nun nicht mehr kommen, sagte Löscher. Stattdessen wolle Siemens mit dem Partner »auf anderen Feldern« zusammenarbeiten. Löscher hält das Ziel, den Ökostrom-Anteil bis 2020 auf 35 Prozent zu erhöhen, für erreichbar.

Atomkraftgegner begrüßten die Ankündigung des Konzerns. Allerdings, so betonte Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, sei es inkonsequent, »wenn der Konzern weiterhin Turbinen und Generatoren für Atomkraftwerke« liefern wolle. Er forderte Siemens auf, vollständig auf das Geschäft mit AKW zu verzichten.

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