Schock nach Sarrazins Buch überwunden

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(epd). Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening hat zum 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei dessen langfristige Wirkungen unterstrichen. »Die türkische Zuwanderung war für das moderne Berlin so prägend wie der Mauerbau im Jahre 1961 oder die Studentenbewegung«, sagte Piening. »Die Menschen aus der Türkei haben das ökonomische Überleben der Stadt gesichert und sie ein wenig mediterraner gemacht«, betonte Piening.

In manchen Stadtbezirken hätten heute bis zu 70 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. »Dort entscheidet sich, wie wir gemeinsam die Zukunft dieser Stadt gestalten wollen«, sagte Piening, der seit Juni 2003 Beauftragter des Berliner Senats für Integration und Migration ist.

Die »Schockstarre« nach dem Erscheinen des Buches »Deutschland schafft sich ab« sei überwunden, sagte Piening weiter. »Aber mehr noch als das Buch selbst hat die Zustimmung zu Sarrazins Thesen aus den gesellschaftlichen Eliten für Erschütterung gesorgt«, sagte der Berliner Integrationsbeauftragte.

Es komme nun darauf an, diese Irritationen wieder aus der Welt zu schaffen. Es gelte, im Umgang miteinander einen anderen Tonfall zu pflegen, sagte Günter Piening. Er fügte hinzu: »Wir müssen die Gemeinsamkeiten betonen und Gelassenheit und gewachsene Normalität kommunizieren.«

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