AKW abgeschaltet
Defekte Dichtung im Kraftwerk Philippsburg II
Philippsburg (dpa/nd). Wegen einer defekten Dichtung an einer Armatur ist das Atomkraftwerk Philippsburg II außerplanmäßig abgeschaltet worden. Eine Sicherheitsgefahr bestehe aber nicht, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns EnBW am Samstag in Karlsruhe. Auch die Stromversorgung in Baden-Württemberg sei stabil. Das zuständige Umweltministerium sei sofort informiert worden.
Bei einem routinemäßigen Rundgang sei die defekte Dichtung an einer Armatur des sogenannten Speisewassersystems entdeckt worden. Dieses System befinde sich im nicht-nuklearen Teil der Anlage und gehöre zum Wasser-Dampf-Kreislauf, der die Turbinen antreibt.
Bei laufendem Betrieb habe die Dichtung nicht repariert werden können, sagte der Sprecher. »Dort herrschen 200 Grad und 80 Bar Druck.« Wann Philippsburg II wieder Strom liefern könne, sei derzeit noch unklar. Nun müsse auch untersucht werden, weshalb es zu dem Problem gekommen sei.
Das Atomkraftwerk Philippsburg liegt rund 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe auf einer Insel im Rhein. Der Druckwasserreaktor in Block II wurde 1984 in Betrieb genommen. Der ältere Block I war nach der Atomkatastrophe in Japan stillgelegt worden.
Nach dem Ausstiegsplan der schwarz-gelben Bundesregierung aus der Kernenergie soll Philippsburg II im Jahr 2019 vom Netz gehen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.