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Elefanten auf See

Ein Preiskampf setzt kleineren Reedereien zu

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg (dpa/nd). Die deutschen Reedereien sind alarmiert: Ein Preisverfall in der Schifffahrtsbranche setzt vor allem die Mittelständler unter Druck. Ausgelöst wird der Verfall der Frachtraten durch einen erheblichen Kapazitätszuwachs der Schiffe, wie der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Ralf Nagel, der dpa berichtete. Große internationale Linienreedereien drängten mit Transportvolumen von mehr als 13 000 bis aktuell 18 000 Standardcontainern (TEU) in den Markt. Diese könnten wegen der Frachtraten dann pro Container günstiger kalkulieren, sagte Nagte Nagel. Die weltgrößte dänische Reederei Maersk hat die bislang größten 20 Containerschiffe mit je 18 000 TEU in Korea bestellt. Das erste soll im Juli 2013 abgeliefert werden. Deutsche Reedereien bestellten 2010 nach VDR-Angaben 58 Schiffe, 318 fertige wurden ausgeliefert.

Durch den aktuellen Preisdruck wandert Frachtvolumen von kleineren Schiffen auf größere. »Der Markt bekommt einen Sogeffekt nach oben«, sagte Nagel. »Das ist ein Elefantenrennen, das die kleineren und mittleren Unternehmen zu zertrampeln droht.« Fehlende Transporte treffen nach seiner Einschätzung die mittelständischen Reedereien ins Mark, weil die Finanzierung ihrer Schiffe und damit ihre Existenz infrage steht. »In diesem und im nächsten Jahr wird es bitter werden - für etliche.« 393 Reedereien mit insgesamt 3716 Schiffen zählt der VDR zu den kleinen und mittleren Betrieben.

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