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Neues Bündnis gegen Rassismus

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Schock der rassistischen Morde an Migranten durch die rechtsextreme Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)« sitzt tief - natürlich auch in den migrantischen Communities der Stadt. Große Unzufriedenheit herrscht aber nicht nur über die Taten selbst, sondern auch über den Umgang der Medien mit dem Thema, etwa die Benutzung von entmenschlichten Begriffen wie beispielsweise »Döner-Morde«.

Für die Dachorganisation Migrationsrat Berlin-Brandenburg (MRBB) zeigten die Debatten deshalb vor allem, wie sehr der Rassismus der Mitte der Gesellschaft vorherrscht und geduldet wird. »Um Rassismus als Alltagsphänomen zu erkennen, muss sich mit den Strukturen auseinandergesetzt werden«, fordert der MRBB in einer Erklärung. Und keinesfalls reiche es aus, wie es derzeit viele Politiker machen, das gesamtgesellschaftliche Problem des Rassismus einmal mehr auf eine rechtsextremistische Kleingruppe abzuwälzen.

Um diesen Tendenzen entgegenzuwirken und das Problem beim Namen zu nennen, hat sich jetzt auf Initiative des MRBB in Berlin ein neues, breites Bündnis gegen Rassismus gegründet. Das Interesse ist enorm: Zu einem ersten konstituierenden Treffen am Dienstagabend kamen über 100 Vereine und Einzelpersonen. »Der demütigende Umgang mit den Opfern, das Versagen der Polizei, die ungeklärten Verstrickungen des Verfassungsschutzes und der NPD, die Überheblichkeit der Wissenschaft und die Art und Weise der Berichterstattung wurden vom Bündnis angeprangert«, berichtete Sanchita Basu, die Mitglied des Vorstandes des MRBB ist.

Eine erste öffentlichkeitswirksame Aktion hat das Bündnis gegen Rassismus bereits beschlossen: Zum internationalen Tag der Menschenrechte am kommenden 10. Dezember und aus Anlass der Mordserie wird eine Demonstration organisiert. Der Auftakt ist für 11 Uhr an der Karl-Liebknecht-Straße am Alexanderplatz im Herzen der Stadt geplant.

Darüber hinaus hat sich der Zusammenschluss in Arbeitsgruppen aufgeteilt, die die geplante Manifestation unterstützen sollen. Für 2012 sind weitere Aktionen in Planung.

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