Kommission setzt weiter auf Atomkraft

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Berlin (AFP/nd). Ungeachtet des Atomausstiegs in Deutschland hält die EU-Kommission an der Atomenergie fest. Die »Süddeutsche Zeitung« zitierte am Freitag aus einem Konzept von EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU), das die Atomenergie langfristig als »wichtigen Faktor« im europäischen Energiemix bewertet. In der »Energy Roadmap 2050« weist die Kommission demnach darauf hin, dass die Kernenergie vergleichsweise geringe Mengen von CO2 verursache. Sie bleibe ein wichtiger Lieferant klimafreundlichen Stroms zu vergleichsweise niedrigen Kosten. Das Blatt zitierte zudem Unterhändler, denen zufolge mehrere der ausgearbeiteten Szenarien den Neubau von 40 Kernkraftwerken allein bis 2030 vorsähen. Auch eine finanzielle Atomkraft-Förderung ähnlich der Förderung von Öko-Strom in Deutschland hält die Kommission demzufolge für möglich.

Oettinger wies die Darstellung zurück, seine Behörde wolle aktiv die Atomenergie fördern. »Wir halten weder an der Atomkraft fest noch befürworten wir den Ausbau von neuen Atomkraftwerken«, sagte er der »Financial Times Deutschland«. Die EU-Kommission sei in der Atomfrage »völlig neutral«. Sie wolle mit ihren Szenarien lediglich eine »Diskussionsgrundlage« für die Mitgliedsländer liefern.

Der Energiebericht soll Ende kommender Woche in Brüssel vorgestellt werden.

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