Brücken schlagen

INTERNETmedien: www.dasdossier.de

  • Ralf Hutter
  • Lesedauer: 2 Min.
Brücken schlagen

Die Überarbeitung hat sich gelohnt: www.dasdossier.de entwickelt sich weiter. Das Redaktionsteam will eine »Brücke zwischen Journalismus und Blogosphäre« schlagen, hieß es zum Neustart des Internet-Magazins Mitte November. Und weiter: »Am Herzen liegt uns auch eine bessere Leserbindung: Antworten auf eigene Kommentare können per Mail zugesandt werden; eine Integration zu Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter haben wir eingebaut.«

Die Bindung soll freilich viel weiter gehen: Schon immer bittet die unentgeltlich arbeitende kleine Redaktion auch um Texte und Themenhinweise. Sie kann bei ihrem Unterfangen Hilfe, auch sporadische, gut gebrauchen. Die Idee hinter www.dasdossier.de ist nämlich, aktualisierbare Internet-Dossiers zu wichtigen Themen anzulegen. Dafür werden ausgesuchte aktuelle und thematisch zusammengehörende Beiträge aus Zeitungen, Online-Plattformen, Radio und Fernsehen zusammengeführt. Über ein verschachteltes Kategoriensystem wird so eine Vielfalt an kritischen Informationen erschließbar. Dahinter steckt »die Idee, neue Kontexte aus bestehenden Beiträgen zu schaffen«, wie Martin Atzler es ausdrückt.

Das von Atzler und einem Partner seit 2008 ausgearbeitete und seit 2009 umgesetzte Konzept ist reizvoll. Denn es dient nicht nur der Bündelung guter journalistischer Beiträge zu wichtigen Themen (die Schwerpunktthemen lauten etwa: Aufbruch in Arabien, Weltwirtschaftskrise, Atomenergie und Medienwandel), sondern auch explizit der Förderung von tiefer gehendem Journalismus. Die Gründer wollten nicht mehr nur in der »Blogosphäre« Kritik üben oder gute Artikel empfehlen - denn sie meinen es ernst: »Wenn es die Aufgabe der Medien ist, die Mächtigen zu ›kontrollieren‹, dann ist es die Aufgabe der Blogosphäre, die Medien zu ›kontrollieren‹, also zu rezensieren und zu kritisieren«, hält Atzler fest. Letzterem dienen die eigenen Magazin-Beiträge, die zum Teil auch aus Kooperationen mit Blogs erwachsen. Die Redaktionsmitglieder selbst kommen, wie der kleine Kreis frei Mitarbeitender, aus dem im weitesten Sinne sozialwissenschaftlichen Bereich und befinden sich größtenteils noch im Studium, erklärt Atzler.

Doch sie beherrschen schon alle Formate, schreiben also nicht nur kurze, eher zusammenfassende Rezensionen von journalistischen Beiträgen, bisweilen auch von Büchern. Auch Kommentare oder gar Essays aus eigener Feder erscheinen immer wieder. Wenn, wie angekündigt, in der Rubrik »Notizen« zukünftig auch Termine zu finden sind, hat www.dasdossier.de das Potenzial zu einem umfassenden Informationsangebot mit politisch und journalistisch höchstem Anspruch.

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