Putin: Opposition ziellos

Regierung lehnt Neuwahlen weiter ab

  • Lesedauer: 1 Min.

Moskau (dpa/nd). Nach den größten Protesten seit den frühen 90er Jahren hat der russische Ministerpräsident Wladimir Putin der Opposition Ziellosigkeit vorgeworfen. »Worin besteht das Problem? Sie haben kein einheitliches Programm, keine klaren und verständlichen Mittel, um Ziele zu erreichen«, sagte Putin am Dienstag in einer ersten Reaktion auf die Massenkundgebung vom Wochenende. »Und es gibt keine Leute, die irgendetwas Konkretes machen könnten«, sagte Putin nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit Vertretern der von ihm gegründeten Gesamtrussischen Volksfront.

Am Sonnabend hatten nach Schätzungen bis zu 120 000 Menschen für faire und freie Wahlen demonstriert. Putin lehnte aber Neuwahlen ab. Die Staatsduma funktioniere bereits, sagte er. Klagen seien nur vor Gerichten zulässig. Zugleich betonte Putin, dass auch diese Bewegung ein Daseinsrecht habe.

Der Regierungschef, der nach der Präsidentenwahl am 4. März wie schon von 2000 bis 2008 im Kreml das höchste Staatsamt bekleiden will, sprach sich für einen offenen Konkurrenzkampf aus. Wichtig seien Transparenz und Objektivität der Präsidentenwahlen, sagte Putin. »Ich will selbst, dass diese Wahlen maximal transparent sind. Und ich möchte, dass allen das klar ist. Ich will mich auf die Willensbekundung des Volkes stützen können, auf Vertrauen«, betonte Putin.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal