Asylangebot

Türkei würde Assads Familie aufnehmen

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Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat der Familie des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad Asyl in der Türkei in Aussicht gestellt.

Istanbul/Moskau (AFP/nd). Derzeit gebe es keine entsprechende Asylbitte aus Syrien, sagte Gül nach Presseberichten vom Donnerstag während einer Reise durch die Golfstaaten vor mitreisenden türkischen Journalisten. »Aber wenn es so etwas gibt, wird natürlich alles in Erwägung gezogen.« Zuvor hatte der türkische Präsident betont, er sehe keine Chance mehr für einen Machterhalt Assads. »Das Ende ist absehbar«, erklärte er zur Lage in dem Nachbarland.

Die syrische Opposition hatte vor einigen Tagen von einem angeblichen Fluchtversuch der Ehefrau Assads, Asma, und ihrer drei Kinder aus dem von Gewalt geschüttelten Land berichtet. Der Konvoi der Präsidentengattin sei aber auf dem Weg zum Flughafen Damaskus von regierungsfeindlichen Kräften angegriffen worden und habe umkehren müssen.

Wegen der Gewalt der Regierung Assad gegen die längst nicht mehr friedliche Protestbewegung war die Türkei in den vergangenen Monaten von ihrem früheren Partner Syrien abgerückt. Inzwischen fordert Ankara Assads Rücktritt und die Erfüllung der Forderung nach politischen Veränderungen.

Derweil will Russland ungeachtet der eskalierenden Gewalt in Syrien weiter Waffen an das arabische Land verkaufen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Anatoli Antonow sagte am Donnerstag laut Berichten russischer Agenturen, derzeit gebe es keine Einschränkungen für Rüstungsexporte nach Syrien und Russland müsse seine Verpflichtungen gegenüber Damaskus erfüllen.

Außenminister Sergej Lawrow hatte bereits am Dienstag bei einem Besuch in Australien erklärt, dass Moskau seine »vertraglichen Handelsverpflichtungen« gegenüber Syrien erfülle.

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