Robuste Spinnennetze

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Die Strapazierfähigkeit von Spinnennetzen könnte nach Einschätzung von US-Forschern als Vorbild für technologische Neuerungen dienen. Es sei nicht nur die Widerstandskraft der einzelnen Fäden des Netzes, die sie so haltbar mache, sondern auch ihre raffinierte Architektur, heißt es in einer Studie vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), die im Wissenschaftsjournal »Nature« (Bd. 482, S. 72) veröffentlicht wurde. Im Falle einer starken Beschädigung könne die Spinne so einen begrenzten Teil des Netzes aufgeben, die Gesamtstruktur aber erhalten.

Die Spinne könne in der Regel »eher reparieren als wieder neu aufbauen«, heißt es in dem »Nature«-Beitrag. Damit spare sie viel Energie. Dieser Effekt sei in der bisherigen Untersuchung der Spinnennetze zu kurz bekommen. Für die neue Studie unter der Leitung von Markus Buehler wurden Beobachtungen an Netzen mit Computer-Simulationen ergänzt.

Die sternförmig vom Zentrum ausstrahlenden Fäden des Spinnennetzes, die diesem die Grundstruktur geben, sind von anderer Beschaffenheit als die Querverbindungen. Während die Querfäden klebrig sind, um die Beute einfangen zu können, sind die Hauptfäden seidig glatt. Ihre molekulare Struktur gibt ihnen die Möglichkeit, phasenweise ihre Elastizität zu erhöhen oder sich zu verhärten. Wo immer ein Faden reißt, bleibt die Gesamtstruktur intakt. Mit ihren Computer-Simulationen meinen die Forscher Modelle entwickelt zu haben, die es ermöglichen, von Spinnennetzen ähnlich viel zu lernen wie von Kletten für Klettverschlüsse oder von Geckos für starke Hafteffekte. (AFP/nd)

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