Poker um Hilfspaket für Griechenland
Brüssel (dpa/nd). Das Hilfspaket der internationalen Geldgeber für Griechenland reicht nach Angaben von EU-Diplomaten nicht aus. Hinter den Kulissen werden zusätzliche Maßnahmen diskutiert, um Griechenland langfristig wieder zu einem tragbaren Schuldenniveau zu verhelfen, verlautete am Freitag aus EU-Kreisen in Brüssel.
Die Euroländer und der Internationale Währungsfonds (IWF) erwägen EU-Kreisen in Brüssel zufolge die Zinsmarge für die Rückzahlungen aus dem ersten Hilfspaket für Athen zu senken. Das pleitebedrohte Griechenland hatte im Mai 2010 Kredite von 110 Milliarden Euro zugesagt bekommen. Auch eine Beteiligung der Europäischen Zentralbank (EZB) an einem Schuldentausch gelte als Handlungsoption.
Athen benötigt am 20. März frisches Geld, sonst ist das Land pleite. Die Euro-Finanzminister wollen das zweite Hilfspaket für Athen von 130 Milliarden Euro bei ihrem Treffen am Montag in Brüssel auf den Weg bringen. EU-Diplomaten sind zuversichtlich, dass die Euroländer das bereits beschlossene Paket freigeben werden. Da es allerdings Zweifel am Reformwillen Griechenlands gibt, wollen die Euro-Länder die Kon-trolle Athens verschärfen. Die Finanzminister werden am Montag voraussichtlich beschließen, ein Sonderkonto zur Rückzahlung von Krediten einzurichten.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.