Nicht so bescheiden!

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Ergebnisse der Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation sind sicher keine Überraschung, schließlich hat der Niedriglohnsektor in Deutschland schon seit längerem Konjunktur. Die Studienautoren zählen acht Millionen Menschen, die weniger als 9,15 Euro in der Stunde verdienen und damit als Niedriglohnbezieher gelten.

Angesichts dieser Zahlen fordert das Institut nun einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro - und zwar für alle Branchen und Berufsgruppen. Das Drängen auf eine verbindliche und branchenübergreifende Lohnuntergrenze ist richtig. Doch warum geben sich die Forscher so bescheiden? Warum nur 8,50 Euro? Weil Gewerkschaften und SPD sich nach langem Ringen auf diesen Betrag einigen konnten?

Die Arbeitsmarktforscher selbst setzen die Niedriglohnschwelle bei 9,15 Euro an. Wäre es da nicht angebracht, einen Mindestlohn zu fordern, der über dieser Armutsgrenze liegt? Wenn man die Arbeitnehmer dauerhaft aus dem prekären Einkommensbereich holen will, dann sollte die Lohnuntergrenze zehn Euro nicht unterschreiten. In der Lohnpolitik darf es keine falsche Bescheidenheit mehr geben. Dies sehen sicher nicht nur die acht Millionen Niedriglohnbezieher so.

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