- Politik
- Friedensbewegung
Übersicht Friedensinitiativen in Deutschland
Große Unterschiede bestehen auch in der Genesis west- und ostdeutscher Gruppen. In der DDR war die offizielle Friedensbewegung - repräsentiert vom Friedensrat der DDR - staatlich gelenkt und zentralisiert. Daneben existierten mehr oder minder geduldete christliche Friedensgruppen, wobei deren Kampagne »Schwerter zu Pflugscharen« unterdrückt wurde. Nach der Wende entstanden zahlreiche neue Friedensgruppen im Osten Deutschlands, teilweise - wie der Friedenskreis Halle - aus der Bürgerwegung heraus (siehe nebenstehenden Beitrag). Der DDR-Friedensrat besann sich auf seine Wurzeln, begründete sich als Deutscher Friedensrat neu und ist heute mit vielen internationalen Kontakten eine Friedensvereinigung unter anderen.
In der alten Bundesrepublik entstanden im Kontext der Hoch-Zeit der Bewegung gegen die Stationierung von USA-Mittelstreckenraketen zahlreiche neue Initiativen und Koordinierungskreise, die in Bonn riesige Massenkundgebungen auf die Beine brachten. Seither gehören z.B. die Naturwissenschaftler-Initiative für den Frieden oder die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) zu den Aktiva der Bewegung. Viele Sympathien erwarben sich die Vereinigungen Freie Heide und Offene Heide.
Im Kontext des ersten Golfkrieges und der deutschen Beteiligungen an dem Jugoslawienkrieg der NATO sowie dem »Antiterrorkrieg« kam es in der Friedensbewegung zu teilweise erbitterten Debatten und insgesamt zu einer Schwächung. Angesichts des von USA-Präsident Bush betriebenen neuen Irak-Krieges zeichnet sich eine Revitalisierung ab. Die verschiedenen Veranstaltungen zum Weltfriedens- bzw Antikriegstag am 1.September werden über den Grad der Belebung Aufschluss geben. J.R.
Links: www.friedenskooperative.de,
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!