Frieden durch Gesundheit

IPPNW-Kongress in Berlin

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd-Mell). Medizinische Hilfe für papierlose Migranten, Erkennung von Sexualgewalt, neutrales Verhalten in Konflikten - das sind nur einige der Themen, die beim diesjährigen Europäischen Studierendenkongress der Organisation »Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges« (IPPNW) diskutiert werden. Dazu haben sich an diesem Wochenende in Berlin etwa 80 junge Leute versammelt, darunter Vertreter aus Indien, Nigeria und aus dem krisengeschüttelten Syrien.

Die IPPNW ist ein Kind des Kalten Krieges, 1980 gemeinsam von US-amerikanischen und sowjetischen Ärzten gegründet, um einen möglichen Atomkrieg zu verhindern. In den Folgejahren wurde die Idee der medizinischen Friedensbewegung auch anderswo aufgegriffen - darunter in der BRD und der DDR -, und schon fünf Jahre nach Gründung kam mit dem Friedensnobelpreis die ganz große Ehrung für das Engagement. Das Arbeitsfeld der mittlerweile in über 60 Ländern vertretenen IPPNW hat sich seitdem vergrößert. So sind etwa die Ächtung der Landminen oder die Verteidigung der Menschenrechte in den Mittelpunkt gerückt. Auch die zivile nukleare Gefahr, siehe Tschernobyl oder Fukushima, ist weiter ein Kernthema der Organisation. Auf der Tagung in Berlin-Lichterfelde wurden die zukünftigen Mediziner aber zugleich aufgefordert, über die weltpolitischen Konflikte nicht die Not in der eigenen Umgebung aus dem Auge zu verlieren. »Friedensarbeit fängt vor der eigenen Haustür an«, sagte der in Norwegen lebende deutsche Mediziner Klaus Melf, der an der Universität Tromsø einen E-Learning-Kurs für medizinische Friedensarbeit mitentwickelte.

Der Kongress möchte auch ein breiteres Publikum erreichen; so findet am Sonntag auf der Admiralsbrücke in Berlin-Kreuzberg eine Straßenaktion zum Thema Atombombe statt. »Wenn man mit den Leuten spricht und ihnen erklärt, was es hieße, wenn ihre Stadt zum Ziel gemacht würde, wird man schon verstanden«, meint Meelis Tasur von den estnischen IPPNW-Studierenden.

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