Ramsauer: Maut-Vignette für alle Autofahrer

Minister will Verkehrssünder härter bestrafen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/nd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will rasch eine Pkw-Maut für deutsche Autobahnen durchsetzen. »Mein Konzept zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur liegt seit wenigen Wochen fertig in der Schublade. Das Papier umfasst auch die Pkw-Maut«, sagte Ramsauer der »Bild am Sonntag«. Er schlägt darin eine Vignette als Aufkleber vor, die knapp 80 Euro pro Jahr kosten könnte. Ramsauer argumentiert, eine Vignette sei schnell umsetzbar und verursache die geringsten Kosten. Eine entfernungsabhängige und satellitengestützte Maut wäre teurer und brauche länger bis zur Einführung.

Zudem kündigte der Minister eine Verschärfung seiner geplanten Reform der Flensburger Verkehrssünderdatei an. So soll es neben Kategorien mit einem oder zwei Punkten auch eine Kategorie mit drei Punkten geben. »Drei Punkte gibt es künftig zum Beispiel für unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, Fahren im Vollrausch, unterlassene Hilfeleistung oder schwere Nötigung durch zu dichtes Auffahren«, so Ramsauer. »Dies dürfte die Verkehrsrowdys zur Räson bringen, da der Führerschein künftig bereits mit acht Punkten weg ist.«

Die FDP lehnt eine Pkw-Maut ab: »Die Autofahrer sind nicht die Melkkuh der Nation«, sagte Fraktionschef Rainer Brüderle. Über eine Maut könne nur nachgedacht werden, wenn die CSU ihre Pläne für das umstrittene Betreuungsgeld aufgebe, sagte Generalsekretär Patrick Döring. Prompt kam die Retourkutsche: »Es ist abwegig, die Finanzierung der notwendigen Verkehrsinfrastruktur über die Familienpolitik sicherstellen zu wollen«, so CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal