Auf der kalten Treppe

Nissrine Messaoudi über volle Hörsäle

  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist nicht leicht, sich in einer Vorlesung zu konzentrieren. Nicht nur weil der Lernstoff vielleicht kompliziert ist. Die Gründe können nämlich rein physischer Natur sein. Auf der kalten Treppe sitzend, mit angezogenen Knien und Rückenschmerzen ist es eine Herausforderung, den Worten des Dozenten zu folgen.

Die überfüllten Hörsäle an den Unis scheinen immer voller zu werden. Schon im Wintersemester 2011/2012 wurden in Berlin mehr Studenten in den Fächern mit lokalem Numerus Clausus zugelassen, als Plätze vorhanden waren. Im kommenden Semester wird die Nachfrage wahrscheinlich noch steigen, denn der doppelte Abiturjahrgang steht vor der Tür. Rund 16 000 Schüler haben dieses Jahr die Abiprüfung abgelegt. In Jahren ohne Doppeljahrgänge sind es ungefähr 12 000 Schüler.

Die Auswirkungen spüren Studierende nicht nur in den Seminaren. Die vorhandenen Wohnheimplätze sind jetzt schon zu knapp. Die Beratungsstellen für Heim- und BAföG-Anträge sind mehr als ausgelastet. Wenn der Senat trotzdem meint, die Hochschulen seien bestens auf den Ansturm vorbereitet, sollte die Bildungssenatorin mal wieder eine Uni besuchen.

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