Werbung

Vorboten der Krise

Martin Kröger zur Ungleichbehandlung von EU-Bürgern

  • Lesedauer: 1 Min.

Gerne wird auch in Berlin das Märchen bemüht, die Stadt sei genau wie der Rest des Landes sicher vor den Auswirkungen der europäischen Finanz- und Schuldenkrise. Doch wer genauer hinschaut, kann auch in der Hauptstadt die ersten Vorboten der Krise erkennen. Ein Beispiel: Händler, die täglich auf den Märkten der Stadt ihre Produkte feilbieten, klagen bereits seit geraumer Zeit über massive Einkommenseinbußen. Denn diejenigen, die in den vergangenen Jahren am meisten die Produkte und Souvenirs aufkauften, waren konsumfreudige Touristen aus Südeuropa. Zwar kommen Spanier und Italiener weiterhin, aber sie geben offenbar nicht mehr so viel Geld aus wie früher.

Dass überdies zurzeit viele EU-Bürger aus anderen Ländern nach Berlin kommen, um hier Jobs zu suchen, ist ein weiterer Vorbote der Krise. Gerne preist sich Berlin als gastfreundliche europäische Metropole, doch wirklich willkommen sind die Neuankömmlinge nicht. Die Jobcenter etwa verweigern ihnen das ALG II. Ausgerechnet der Krisengewinnler Deutschland mit seiner Hauptstadt zeigt sich unsolidarisch und kurzsichtig.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal