Raus mit dem Flickenteppich

Kommentar von Silvia Ottow

  • Lesedauer: 1 Min.

Trotz einiger Erfolge bei der Früherkennung und in der Behandlung ist und bleibt Krebs eine der am meisten gefürchteten Krankheiten. An deren Ende steht für 220 000 Menschen im Jahr der Tod statt der gewünschten Heilung, allzu oft nach einer langen, schmerzlichen Zeit des Leidens und der Hoffnung. Was die Krankheit so schwierig macht, ist die Vielschichtigkeit der Ursachen.

Wer Gemüse isst, sich viel bewegt und Nikotin sowie Alkohol meidet, hat einige Risikofaktoren minimiert, aber eben nicht alle. Die Arbeit in einer Raucherkneipe kann ebenso zur Gefahr werden wie das Wohnen neben einem Atomkraftwerk, das ständige Essen von Fast Food, genetische Veranlagung oder ungeschütztes Braten in der Sonne. Manchmal ist gar keine Ursache für den Krankheitsausbruch zu finden. Umso wichtiger, dass Organisationen wie die Krebshilfe als Patientenverbund und die Krebsgesellschaft als Vereinigung der Fachleute enger zusammenarbeiten wollen, - wie sie gestern beschlossen - damit Forschung zielgerichteter, Hilfe punktgenauer und Aufklärung erfolgreicher sein kann. Dass es hier noch zahlreiche Baustellen gibt, zeigt etwa der Flickenteppich an Raucherschutzgesetzen oder der Unwille der Regierenden, Hersteller gesundheitsschädlicher Lebensmittel in die Schranken zu weisen.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.