Rolf Uesseler gestorben

Trauer um linken Autor und Italienkenner

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd). Der Autor und Aktivist Rolf Uesseler ist kürzlich in Rom seiner Krebserkrankung erlegen. Seit 1979 lebte er als freier Publizist und Wissenschaftler in der italienischen Hauptstadt. Er schrieb unter anderem für den Ch. Links Verlag, den VSA: Verlag, die Zeitschrift »Sozialismus« und die »Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte«.

Uesseler, Jahrgang 1943, studierte Psychologie, Wirtschaft und Journalismus. In Italien war er über zehn Jahre lang in der Anti-Mafia-Bewegung aktiv. Dieses Engagement wirkte sich auch auf seine Arbeitsschwerpunkte aus. Er beschäftigte sich mit der Verbindung zwischen Staat und Mafia, mit Schattenökonomie und organisierter Kriminalität, Privatisierungsprozessen und Entdemokratisierung.

Zu seinen Werken gehören »Krieg als Dienstleistung« (2006) und »Herausforderung Mafia« (1993). Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der »nd«-Autorin Esther Koppel, verfasste er 1986 einen Reiseführer zu Italien, eines der ersten politischen Reisebücher im VSA-Verlag. Der VSA-Geschäftsführer Gerd Siebecke erinnert sich in seinem Nachruf, was es für Uesseler hieß, links zu sein. Es sei »vor allem eine andere Art, das Alltagsleben der Menschen ernst zu nehmen und Alternativen, die daran anknüpfen, mitzuprägen«.

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