Zinsmanipulationen: Ermittlungen ausgeweitet

Deutsche Bankenaufsicht will Kreditinstitute überprüfen / EZB fordert bessere Kontrollen

  • Lesedauer: 1 Min.

Frankfurt am Main (AFP/nd). Im Skandal um die Manipulation international bedeutender Zinssätze wird nun auch die Bankenaufsicht in Deutschland aktiv. Derzeit würden »mehrere Institute« überprüft, sagte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Donnerstag. Es werde untersucht, inwieweit die Institute über funktionierende Kontrollmechanismen für Manipulationsversuche verfügten. Bei den Untersuchungen stünden die deutschen Finanzwächter in engem Kontakt mit Aufsichtsbehörden in Großbritannien.

Die BaFin selbst verfüge jedoch nicht über eine Befugnis zur Strafverfolgung, sagte der Sprecher. Es sei nicht bekannt, ob bereits eine deutsche Staatsanwaltschaft in der Angelegenheit ermittle. Als Untersuchungsmöglichkeiten stünden Gespräche, Auskunftsanfragen und Sonderprüfungen bei Kreditinstituten zur Verfügung.

Ermittlungsbehörden in Großbritannien und den USA gehen dem Verdacht nach, dass Banker Zinssätze, zu denen sich die Institute untereinander Geld leihen, abgesprochen und beeinflusst haben. Im Zentrum steht die britische Großbank Barclays.

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, forderte am Donnerstag bessere Kontrollen, um Manipulationen künftig zu verhindern. Die bisherige Überwachung sei »unzureichend, wenn nicht sogar mangelhaft« gewesen, kritisierte Draghi.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal